15.03.2024

Fotostudio einrichten – so geht’s

Das Fotostudio bietet Fotografinnen und Fotografen einen wetterunabhängigen Arbeitsplatz für kreative Projekte. Hier entstehen Bilder, die Emotionen wecken, Produkte ins rechte Licht rücken oder die Schönheit eines Porträts einfangen. Doch ein gut ausgestattetes Fotostudio ist mehr als nur ein Raum mit einer Kamera. Es bedarf einer sorgfältigen Planung und der richtigen Ausrüstung, um optimale Ergebnisse zu erzielen. Wir haben einige Tipps zusammengestellt, die bei der Planung und beim Aufbau hilfreich sind. Fotostudio einrichten – so geht’s!

Die ideale Lage des Studios

Das Fotostudio sollte idealerweise zentral gelegen und gut erreichbar sein. Achte auf eine gute Verkehrsanbindung. Eine gute Anbindung an Hauptverkehrsstraßen oder Autobahnen sowie an öffentliche Verkehrsmittel erleichtert es Models, Mitarbeitern, Kunden und Lieferanten, das Studio zu erreichen. Stelle sicher, dass es genügend Parkplätze in der Nähe des Studios gibt. Dein Team und deine Kunden werden es zu schätzen wissen, wenn sie problemlos parken können, besonders wenn sie schweres Equipment oder Gegenstände für Fotoshootings mitbringen. Wenn das Studio auch für Videoaufnahmen genutzt werden soll, achte auf störende Umgebungsgeräusche wie Verkehrslärm oder Baustellen in der Nähe. Diese können sich negativ auf die Qualität der Tonaufnahmen auswirken.

Welche Eigenschaften sollte der Studioraum erfüllen?

Hier gibt es verschiedene Ansätze. Ein großer Raum bietet dir mehr Flexibilität bei der Anordnung deiner Ausrüstung und der Hintergründe. Du hast mehr Platz, um verschiedene Setups auszuprobieren und dich während des Shootings frei zu bewegen. Große Räume eignen sich für Gruppenaufnahmen und kommerzielle Fotoshootings. Ein kleiner Raum hingegen ist günstiger in der Miete und im Unterhalt. Außerdem sind kleinere Räume im Winter leichter zu beheizen.

Achte darauf, dass die Decke hoch genug ist, besonders wenn du große Beleuchtungsaufbauten verwenden möchtest. Eine hohe Decke ermöglicht es, das Licht höher zu positionieren und bietet mehr Spielraum für verschiedene Beleuchtungstechniken. Denke daran, dass für Porträtshootings neben einem Umkleidebereich auch ein Tisch mit Spiegel für Visagist:innen vorhanden sein sollte.

Stelle außerdem sicher, dass es genügend Steckdosen im Raum gibt, um deine Beleuchtung, Kameras und andere Geräte mit Strom zu versorgen. Je mehr Steckdosen vorhanden sind, desto einfacher ist es, verschiedene Setups aufzubauen, ohne lange Kabel durch den Raum ziehen zu müssen.

Mit diesen Kosten musst du planen

Vergleiche die Mietpreise verschiedener Standorte und entscheide dich für einen Standort, der deinem Budget entspricht und gleichzeitig eine gute Lage und Ausstattung bietet. Achte auf die Energieeffizienz des Studios, um die monatlichen Stromkosten niedrig zu halten. Investiere zum Beispiel in energieeffiziente Beleuchtung und Geräte, um langfristig Geld zu sparen. Schalte Lichter und Geräte aus, wenn sie nicht gebraucht werden, um unnötigen Energieverbrauch zu vermeiden.

Berücksichtige die Kosten für die regelmäßige Reinigung des Studios, einschließlich der Böden, Fenster und der WCs. Ein sauberes Studio ist wichtig für ein professionelles Erscheinungsbild und die Zufriedenheit der Kunden. Möglicherweise kannst du Kosten sparen, indem du die Reinigung selbst übernimmst.

Denke über den Kauf von gebrauchten Möbeln und Accessoires nach, um Kosten zu sparen. Lege den Schwerpunkt auf den Kauf von Möbeln, die für deine Fotoshootings unerlässlich sind, und kaufe zusätzliche Gegenstände nach Bedarf. Berücksichtige auch zusätzliche Kosten wie Versicherungen und Werbekosten.

Insgesamt ist es wichtig, dass du ein detailliertes Budget für dein Fotostudio erstellst und dich an die gesetzten Budgetgrenzen hältst. Überprüfe regelmäßig deine Ausgaben und identifiziere Bereiche, in denen du Kosten einsparen kannst, um finanzielle Engpässe zu vermeiden.

Tageslicht- oder Kunstlicht-Studio?

Die Entscheidung zwischen einem Tageslicht- und einem Kunstlichtstudio hängt von deinen individuellen Bedürfnissen und Vorlieben ab. Ein Tageslichtstudio nutzt zum Beispiel das natürliche Licht, was besonders für Porträts und bestimmte Arten der Produktfotografie vorteilhaft sein kann. Da im Tageslichtstudio keine zusätzliche Beleuchtung benötigt wird, können die Betriebskosten niedrig gehalten werden. Das ist besonders hilfreich, wenn du gerade erst anfängst oder nur über ein begrenztes Budget verfügst.

Im Kunstlichtstudio hast du mehr Kontrolle über die Beleuchtung. Du kannst die Helligkeit, die Farbe und die Richtung des Lichts genau einstellen, um das gewünschte Ergebnis zu erzielen. Das ist ein großer Vorteil bei der Produktfotografie oder bei Studio-Portraits, bei denen eine konsistente Beleuchtung wichtig ist. Außerdem bist du im Gegensatz zu einem Tageslichtstudio nicht vom Wetter abhängig. Du kannst zu jeder Tages- und Nachtzeit fotografieren, unabhängig von den Lichtverhältnissen draußen. Dadurch bist du flexibel und kannst deine Arbeitszeiten anpassen.

Die Vorteile von Blitz- und Dauerlicht

Beide Arten von künstlichem Licht haben ihre Vor- und Nachteile. Blitzgeräte wie das Godox AD400 Pro TTL WITSTRO bieten eine leistungsstarke Lichtquelle mit einer sehr kurzen Blitzdauer, die sich gut für die High-Speed- und die Action-Fotografie eignet. Die kurze Blitzdauer ermöglicht es, Bewegungen einzufrieren und gestochen scharfe Bilder von sich schnell bewegenden Motiven zu machen. Mit Dauerlicht wie dem NANLITE Studio-Scheinwerfer FS-200 200W hingegen kannst du das Licht in Echtzeit sehen und kontrollieren, was besonders für Anfänger hilfreich sein kann. Da das Dauerlicht in der Regel schwächer ist als das Blitzlicht, eignet es sich für Aufnahmen mit großen Blendenöffnungen wie z.B. f/2,8 oder f/1,4 für attraktive Freisteller. Mit kraftvollem Blitzlicht sind Aufnahmen bei großer Offenblende hingegen schnell überbelichtet. Das Dauerlicht kann auch für Videoaufnahmen verwendet werden. Dabei ist darauf zu achten, dass das Dauerlicht mit einem möglichst leisen Lüfter ausgestattet ist. Während Blitzlicht in der Regel eine tageslichtähnliche Farbtemperatur hat, kannst du bei so genannten Bi-Color-Dauerlichtern wie dem NANLITE Studio-Scheinwerfer Forza FC-300B Bi-Color die Farbtemperatur zwischen warmer und kühler Farbtemperatur an das Umgebungslicht anpassen. Beim Blitzlicht wird dazu mit Farbfolien gearbeitet.

Hintergrundsysteme für Studios

Die Wahl des Hintergrundsystems hängt von deinen Bedürfnissen und deinem Budget ab. Fest an der Wand montierte Hintergrundsysteme bieten beispielsweise eine stabile und platzsparende Lösung. Sie sind in der Regel mit einem Rollen-System ausgestattet, das es ermöglicht, verschiedene Hintergründe aufzunehmen und in wenigen Augenblicken über eine Kette zu wechseln.

Ein mobiles Hintergrundsystem wie das Walimex Teleskop Hintergrundsystem 16312 mit zwei Lichtstativen und einer Querstange oder das Rollei X-Drop Hintergrund-Set inkl. Hintergrund mit klappbarem Gestell ist ideal, wenn du dir maximale Flexibilität wünschst. Damit kannst du dein Studio schnell aufbauen und an verschiedenen Orten fotografieren, ohne an eine feste Wand gebunden zu sein. Mobile Hintergrundsysteme sind auch praktisch, wenn du neben deinen Studioaufnahmen häufig on location arbeitest. Dann genügt ein Hintergrundsystem, das du einfach mitnehmen kannst.

Welche Hintergründe gibt es? Papierhintergründe sind preiswert und in vielen Farben erhältlich. Sie haben eine glatte, nahtlose Oberfläche und sind ideal für Portrait- und Studioaufnahmen. Stoffhintergründe sind langlebig und können gewaschen und wiederverwendet werden. Sie sind in vielen Farben und Mustern erhältlich und können leicht gefaltet und aufbewahrt werden. Vinylhintergründe sind wasserfest und leicht zu reinigen. Sie eignen sich daher besonders für die Produktfotografie. Sie haben eine glatte, matte Oberfläche, die Reflexionen minimiert. Vinylhintergründe sind langlebig und können bei Bedarf zusammengerollt und gelagert werden.

Sinnvolle Lichtformer

Softboxen erzeugen ein weiches, diffuses Licht mit sanften Schatten und sind in verschiedenen Größen erhältlich. Je größer die Softbox, desto weicher das Licht. Sogenannte Grids erzeugen ebenfalls ein weiches Licht. Durch ihre gitterartige Struktur wird das Licht jedoch stärker nach vorne gerichtet und eignet sich, wenn bei Portraits oder Produktaufnahmen nur bestimmte Bereiche ausgeleuchtet werden sollen. Ein Beauty-Dish erzeugt ein zentriertes, gleichmäßiges Licht mit weichen Schatten, das vor allem für Beauty- und Modeporträts eingesetzt wird. Reflektoren können verwendet werden, um das Licht zu lenken und Schatten zu minimieren. Sie sind besonders nützlich, um bestimmte Bereiche eines Produkts zu beleuchten oder subtile Lichteffekte zu erzielen.

Lichtzelte sind ideal für die Produktfotografie, da sie das Licht gleichmäßig verteilen und Reflexionen minimieren. Sie erzeugen eine weiche, gleichmäßige Beleuchtung um das Produkt herum und sorgen für klare, detailreiche Aufnahmen. Wähle Lichtformer, die sich schnell und einfach auf- und abbauen lassen, um sie auch außerhalb des Studios bequem einsetzen zu können. Dies kann sehr nützlich sein, wenn du an verschiedenen Orten fotografierst oder häufig reist.

Darauf solltest du bei Stativen achten

Stative sind für die Stabilität deiner Kamera und deiner Beleuchtung unerlässlich. Achte darauf, dass die Stative stabil und robust sind und eine ausreichende Tragkraft haben, um deine Ausrüstung sicher zu halten. Dies ist besonders wichtig, wenn du schwere Blitzgeräte oder Kameras mit großen Objektiven verwendest. Wähle Stative, die ausreichend höhenverstellbar sind, um deine Beleuchtung und Kamera auf die gewünschte Höhe zu bringen. Eine flexible Höhenverstellung ist wichtig, um verschiedene Perspektiven und Aufnahmewinkel zu erhalten. Überprüfe, ob das Stativ mit verschiedenen Zubehörteilen wie Auslegern, Schwenkarmen oder Halterungen kompatibel ist. So kannst du deine Beleuchtung und Ausrüstung flexibel positionieren und anpassen.

Macht es Sinn, dein Studio zu vermieten?

Bei der Entscheidung, ob es sinnvoller ist, ein Fotostudio nur für den eigenen Bedarf zu nutzen oder es auch als Mietstudio anzubieten, sind verschiedene Faktoren zu berücksichtigen. Wenn du das Fotostudio nur für den eigenen Bedarf nutzt, hast du die volle Kontrolle über die Räumlichkeiten, die Ausrüstung und die Arbeitszeiten. So kannst du dein Studio nach deinen individuellen Bedürfnissen einrichten und nutzen. Ein privates Fotostudio bietet dir Raum für kreative Experimente und eigene Projekte, ohne dass du an die Anforderungen oder Zeitpläne von Kunden gebunden bist. Außerdem bietest du eine gewisse Exklusivität, da dein Studio und seine Ausstattung ausschließlich für deine Aufnahmen zur Verfügung stehen.

Es gibt aber auch gute Gründe, das Studio neben der Eigennutzung auch an andere Fotografen und Kunden zu vermieten. So stellt die Vermietung eine zusätzliche Einnahmequelle dar, die dazu beitragen kann, die Betriebskosten zu decken und Gewinne zu erwirtschaften. Durch die Vermietung deines Studios kannst du dein professionelles Netzwerk erweitern und neue Kunden gewinnen. Daraus können sich weitere Geschäftsmöglichkeiten und Kooperationen ergeben.

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