10.04.2024

Faszinierende Makroaufnahmen

Die Makrofotografie gibt uns die einzigartige Möglichkeit, die Welt auf eine völlig neue Weise zu sehen und zu erforschen. Sie lässt uns dank starker Vergrößerungen Details entdecken, die mit bloßem Auge oft nicht zu erkennen sind. Neben Aufnahmen im Originalmaßstab 1:1 sind sogar stärkere Vergrößerungen möglich. Zu den typischen und beliebten Makro-Motiven gehören kleine Objekte wie Insekten, Blumen, Pflanzen, Texturen und sogar Alltagsgegenstände. Also schnapp dir deine Kamera und tauche ein in die faszinierende Welt der Makroaufnahmen!

Ausrüstung für Makroaufnahmen

Für die Makrofotografie benötigst du zunächst eine geeignete Ausrüstung. Wir empfehlen dir ein spezielles Makroobjektiv wie das Sigma 105mm f2,8 DG DN Macro (A). Makroobjektive ermöglichen eine Vergrößerung, die weit über die Möglichkeiten herkömmlicher Objektive hinausgeht. Durch eine spezielle Konstruktion im optischen System sind Makroobjektive in die Lage, auf kurze Distanzen scharfzustellen, ohne dass die Bildqualität darunter leidet.

Wenn du nur hin und wieder ein Makrofoto aufnehmen möchtest und nicht gleich in ein spezielles Objektiv investieren willst, gibt es auch günstigere Optionen wie Nahlinsen, Retroadapter, Zwischenringe und Balgengeräte. Nahlinsen wie im Kaiser 14577 Nahlinsen-Set werden einfach vorne auf ein herkömmliches Objektiv geschraubt und verkürzen dadurch dessen Naheinstelldistanz. Die Naheinstelldistanz wird auch Mindestaufnahmeabstand genannt. Sie bezeichnet den Abstand, der zwischen dem Motiv und der Sensorebene der Kamera mindestens eingehalten werden muss, damit das Objektiv das Motiv überhaupt scharfstellen kann. Die Naheinstelldistanz unterscheidet sich von Objektiv zu Objektiv. Durch die Nahlinse wird der Abstand verkürzt und du kannst näher an dein Motiv herangehen. Achte beim Kauf der Nahlinse auf den Durchmesser des Schraubgewindes, damit sie auf dein Objektiv passt.

Ein Retroadapter gibt dir die Möglichkeit, ein herkömmliches Objektiv umgekehrt an der Kamera anzubringen und auf diesem Weg die Naheinstellgrenze des Objektivs stark zu reduzieren. Zwischenringe wie der Fujifilm Makro Zwischenring 16mm MCEX-16 werden, wie der Name schon vermuten lässt, zwischen die Kamera und das Objektiv gesetzt, um den Abstand zwischen der Sensorebene der Kamera und dem Objektiv zu erhöhen. Das Ergebnis ist auch hier eine Verringerung der Naheinstelldistanz.

Das gleiche Prinzip kommt auch beim Balgengerät wie dem Novoflex BAL-F universal Balgengerät kompakt zum Einsatz. Es wird, wie der Zwischenring, zwischen die Kamera und das Objektiv montiert, bietet aber einen interessanten Vorteil: Während der Zwischenring einen festen Abstand erzeugt, lässt sich ein Balgengerät flexibel aus- und wieder einziehen. Alle vier Methoden erfordern jedoch etwas Übung und Experimentierfreude, um optimale Ergebnisse zu erzielen.

Ein stabiles Stativ ist für Makroaufnahmen unerlässlich, da selbst kleinste Bewegungen zu unscharfen Bildern führen können. Vor allem im extremen Nahbereich fallen kleine Erschütterungen viel stärker ins Gewicht als bei herkömmlichen Motiven. Zusätzlich kann ein kleines Licht, wie zum Beispiel eine Taschenlampe, hilfreich sein, um das Motiv auszuleuchten. Besonders dann, wenn du mit dem Objektiv so nah an das Motiv herangehst, dass du dir durch das Objektivgehäuse selbst das Licht nimmst.

Makrofotografie von Insekten

Mit der Makrofotografie von Insekten können wir die Schönheit und Komplexität dieser kleinen Lebewesen erleben. Jedes Insekt hat einzigartige Merkmale und Muster, die oft erst durch die Makrofotografie sichtbar werden. Von den zarten Flügeln eines Schmetterlings bis zu den facettierten Augen einer Libelle – jede Aufnahme bietet eine neue Perspektive und eröffnet uns einen Einblick in die faszinierende Welt der Insekten.

Mit Hilfe der Makrofotografie können wir auch die Beziehung der Insekten mit ihrer Umgebung untersuchen. Sei es beim Nektarsammeln auf einer Blüte oder beim Klettern auf einem Grashalm. Diese Aufnahmen können nicht nur ästhetisch ansprechend sein, sondern auch zu einem tieferen Verständnis der Ökologie und des Verhaltens dieser wichtigen Bestäuber und Bewohner unserer Welt beitragen.
Alles in allem liegt die Faszination der Makrofotografie von Insekten in ihrer Fähigkeit. Sie eröffnet uns eine neue Perspektive auf die kleinen Wunder der Natur und inspiriert uns, die Welt um uns herum mit anderen Augen zu sehen.

Insekten sind oft scheu und reagieren empfindlich auf Bewegungen und Geräusche. Sei beim Fotografieren geduldig und vorsichtig, um sie nicht zu erschrecken. Bewege dich langsam und vermeide plötzliche Bewegungen. Eine besondere Herausforderung bei der Makrofotografie von Insekten sind ihre oft schnellen Bewegungen. Um den Moment einzufangen, musst du schnell sein. Dabei hilft eine kurze Verschlusszeit von 1/500 Sekunde oder kürzer, um schnelle Bewegungen „einzufrieren“.

Auch wenn wir grundsätzlich dazu raten, Makrofotos in erster Linie vom Stativ und mit manuellem Fokus zu fotografieren, kann das bei Insekten, die sich bewegen, schwierig sein. In dem Fall kannst du auch aus der Hand mit eingeschalteten Autofokus arbeiten, um schnell reagieren zu können. Damit das gelingt, stellst du den Autofokus am besten auf eine kontinuierliche Fokusnachführung (AF-C). So geht der Autofokus stets mit, wenn entweder deine Kamera oder das Insekt sich bewegen.

Makrofotografie von Pilzen

Pilze sind faszinierende Organismen mit einer Vielzahl von Formen und Strukturen. Von winzigen Stielen und Kappen bis hin zu filigranen Lamellen und Sporen gibt es in der Makrofotografie jede Menge Details zu entdecken. Die Vergrößerung dieser Details ermöglicht es dir, die einzigartigen Merkmale jedes Pilzes hervorzuheben und eine visuelle Geschichte über ihre Vielfalt und Schönheit zu erzählen. Pilze gedeihen in einer reichen Vielfalt von Lebensräumen, von feuchten Wäldern bis hin zu moosbedeckten Wiesen. So ergeben sich häufig faszinierende Aufnahmen mit spannenden Hintergründen und Lichtstimmungen.

Für erfolgreiche Makroaufnahmen von Pilzen ist eine sorgfältige Vorbereitung entscheidend. Dazu gehört die Auswahl eines geeigneten Standorts und die Berücksichtigung der Lichtverhältnisse. Suche nach interessanten Pilzen in einer natürlichen Umgebung, wie Wäldern, Wiesen oder Parks. Achte auf die Wettervorhersage und wähle idealerweise einen bewölkten Tag oder den frühen Morgen oder Abend, um weiches, diffuses Licht zu erhalten und allzu harte Kontraste zu vermeiden.

Bei der Komposition deiner Fotos solltest du darauf achten, den Pilz aus verschiedenen Blickwinkeln zu betrachten und interessante Perspektiven zu finden. Experimentiere mit verschiedenen Kamerawinkeln und Bildausschnitten, um die einzigartigen Formen und Texturen der Pilze optimal einzufangen. Achte auch auf den Hintergrund und versuche, störende Elemente zu vermeiden, um das Hauptmotiv in den Fokus zu rücken.

Um die Details der Pilze scharf abzubilden, arbeitest du am besten von einem stabilen Stativ und stellst den Pilz manuell scharf. Mit einer kleinen Blendenöffnung (großer Blendenwert) erhöhst du die Schärfentiefe und sorgst dafür, dass der Pilz möglichst von vorne bis hinten scharf ist. Sollte das nicht gelingen, kannst du mit dem so genannten „Focus-Stacking“ arbeiten. Dafür nimmst du mehrere Bilder vom Stativ mit gleichem Bildausschnitt auf und verschiebst von Bild zu Bild den Schärfebereich, bis der Pilz etappenweise von vorne bis hinten scharf fotografiert wurde. Anschließend kannst du die Einzelbilder in der Bildbearbeitung zu einem Gesamtbild zusammensetzen, auf dem der Pilz durchgängig scharf ist. Arbeite dabei am besten mit einem Selbstauslöser oder einem Fernauslöser, um Verwacklungen zu vermeiden.

Die perfekte Brennweite für Makroaufnahmen

Bei speziellen Makroobjektiven handelt es sich in der Regel um Festbrennweiten, die in verschiedenen Brennweitenklassen erhältlich sind. Neben dem Vollformat-Makro-Klassiker mit langen rund 100 mm im Tele-Bereich wie dem Nikon NIKKOR Z MC 105mm f2,8 VR S gibt es auch spezielle Makros mit kürzeren Brennweiten wie etwa 85 mm, 50 mm oder 35 mm. Im Endeffekt hängt die perfekte Brennweite von deinen Anforderungen und deinen Motiven ab. Möchtest du zum Beispiel scheue Insekten wie Libellen und Schmetterlinge fotografieren, greifst du besser zu einer langen Brennweite. Der entscheidende Unterschied zwischen einem Tele-Makro-Objektiv und zum Beispiel einem weitwinkligeren 35-mm-Makro liegt darin, dass du zwar mit beiden Objektiven dein Motiv im Originalmaßstab 1:1 fotografieren kannst, die Aufnahmen mit dem Tele-Makro aber aus einem größeren Abstand zum Motiv gemacht werden können. Durch den größeren Abstand zwischen Kamera und Motiv hast du eine bessere Chance, Insekten nicht so schnell zu verscheuchen.

Solltest du nur gelegentlich Makroaufnahmen fotografieren wollen und dich eher auf Blumen und statische Motive wie spannende Strukturen konzentrieren, dann reicht meistens auch ein Makroobjektiv mit kürzerer Brennweite wie das Nikon NIKKOR Z MC 50mm f2,8. Die fallen in der Regel auch etwas günstiger aus und empfehlen sich damit auch für Hobbyfotograf:innen. Mit der richtigen Ausrüstung und ein wenig Übung kannst du die Schönheit und die Vielfalt der Natur in atemberaubende Makroaufnahmen einfangen.

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